Ein Vogel braucht zwei Flügel um fliegen zu können. Wenn wir Achtsamkeit üben, brauchen wir auch zwei Flügel:
Der eine Flügel ist der „abkühlende“ Flügel der Achtsamkeit, die einfach nur unsere Erfahrung beobachtet. Bleiben wir nah an der Beobachtung, so nehmen Emotionen, Bedenken und andere starke Gedanken oder Körperempfindungen in ihrer Intensität meistens ab. Die Hitze des Augenblicks geht vorüber. Mit dem Flügel der Achtsamkeit entwickeln wir die Fähigkeit, ohne Urteile zu beoachten und die Dinge so sein zu lassen, wie sie bereits sind.
Der andere Flügel ist Wohlwollen. Mit diesem Flügel fördern wir eine freundliche und mitfühlende Haltung gegenüber dem, was geschieht.
Ohne den jeweils anderen Flügel würden wir aus der Balance geraten: Ohne Wohlwollen, wird die beobachtende Achtsamkeit kalt und distanziert. Und das Mitgefühl, dem ein Beobachten der Dinge, wie sie wirklich sind, fehlt, kann unausgewogen nachgiebig und unangemessen sentimental werden.